Eine frage des Stoffwwechsels

Nomade oder Ackerbauer

Die Insulin-Trennkost nach Dr. Pape ist grundsätzlich für jedermann geeignet, egal, ob man normalgewichtig oder übergewichtig ist. Allerdings werden für Übergewichtige, auch spezielle Programme der Insulin-Trennkost empfohlen, je nachdem, welcher Stoffwechseltyp man ist. Denn nicht jeder Stoffwechseltyp reagiert auf Kohlenhydrate und Eiweiße gleich.

Bei Schlank im Schlaf wird zwischen  Nomaden und Ackerbauern unterschieden. Beide Typen zeigen bei der Aufnahme von Kohlenhydraten und Eiweißen unterschiedliche Körperaktionen, die u.a. auch für Übergewicht verantwortlich sein können. Die Standard-Insulin-Trennkost mit einem Kohlenhydrat-Frühstück, einer Mischkost-Mahlzeit zu Mittag und einem eiweißreichen und kohlenhydratarmen Abendessen ist für gesunde und normalgewichtige Nomaden und Ackerbauern geeignet.

Bei Übergewichtigen Nomaden oder Ackerbauern hingegen ist es sinnvoll, die Insulin-Trennkost auf den jeweiligen Stoffwechseltyp abzustimmen, um bessere und schnellere Abnehmerfolge zu erzielen.

Doch worin genau unterscheiden sich eigentlich Nomaden von Ackerbauern und was hat es mit den beiden Stoffwechseltypen genau auf sich?

Der Nomade

Nomade Schlank im Schlaf
Nahrung für den Nomaden

Wenn man in der Zeitgeschichte zurückblickt, so hat sich die Ernährung des Menschen im Laufe der Zeit stark verändert. Zum Einen ist Nahrung heutzutage immer verfügbar, ohne dass man sich großartig dafür anstrengen muss. Zum Anderen hat sich in den Industrieländern auch die Ernährungsweise von den traditionellen Formen wegentwickelt. So stehen heute viele industriell verarbeitete Lebensmittel auf dem Speiseplan.

Und auch der Lebensstil hat sich verändert. Während der Mensch in Urzeiten noch lange Strecken zur Nahrungssuche auf sich nehmen müsste, ist körperlicher Betätigung heute nicht mehr notwendig. Man fahrt einfach in den Supermarkt und kauft ein.

Schaut man sich die Anfänge der Ernährung in der menschlichen Evolution an, so ernährten sich die Urmenschen hauptsächlich von pflanzlichen Lebensmittel, wie wilden Blätter, Gräser, Knollen, Knospen, Wurzeln, Wildgemüse, Samen, Nüssen, Kernen und Beeren. Auch Eiweiß in Form von Insekten, Reptilien, kleinen Säugetieren und Beuteresten von Raubtieren zählten dazu. Im weiteren Zeitverlauf nahm der Proteinbedarf mit wachsender Größe des Gehirns zu, sodass auch der Fleischanteil in der Ernährung zunahm.

Mit Beginn der menschlichen Jagdaktivitäten war der Nomade bei der Nahrungssuche immer in Bewegung und legte täglich zahlreiche Kilometer zurück, die heute locker einem Halbmarathon entsprechen. Dabei war die Nahrungssuche nicht immer erfolgreich, sodass der Urzeitmensch regelmäßige Hungerperioden infolge von Hitze, Dürre, kalten Wintern und mangelndem Nahrungsangebot überbrücken musste. Daher wurden die überschüssigen Energiereserven in Form von Fettgewebe abgespeichert, um in Notzeiten zur Verfügung zu stehen.

Der Stoffwechsel des Nomaden war ideal auf das saisonal verfügbare Nahrungsangebot aus Fleisch, Wildgemüse- und Salaten, Samen, Nüssen und Kernen, sowie Obst angepasst. Eiweiße, z.B. aus Fleisch oder Fisch wurden dabei so gut wie nie mit Kohlenhydraten kombiniert.

Heute entsprechen noch etwa ein Drittel der Bevölkerung dem Nomaden-Stoffwechseltypen. Da sich unser Nahrungsangebot heutzutage allerdings wesentlich von dem der Urzeitmenschen unterscheidet, können Probleme auftreten.

Denn der Stoffwechsel der heutigen Nomaden ist nicht auf große Kohlenhydratmengen eingestellt. Auch ist es heute nicht mehr erforderlich, lange Wegstrecken zur Nahrungssuche zurückzulegen und Fettdepots für schlechtere Zeiten anzulegen. Der Mangel an Bewegung, sowie die Speicherung von überschüssiger Energie als Fett kann beim Nomaden-Typen heute zu Übergewicht führen. Besondere Probleme bereiten dabei Kohlenhydrate, da sie beim Nomaden zu einer hohen Insulin-Ausschüttung führen und damit die Fettspeicherung fördern.

Der Ackerbauer

Ackerbauer Schlank im Schlaf
Nahrung für den Ackerbauer

Klimaveränderungen, das Bevölkerungswachstum und die beginnende Sesshaftigkeit führten auch zu Veränderungen in der Nahrungsversorgung.

Um das Nahrungsangebot nicht von saisonalen Schwankungen abhängig zu machen, begann der Mensch mit dem Anbau von Getreide- und Pflanzensamen. So kannte Nahrung,  gezielt angebaut, geerntet und für schlechte Zeiten bevorratet werden. Notzeiten und Hungerperioden wurden somit seltener.

Anders als beim Nomaden, bestand die Nahrung des Ackerbauern hauptsächlich aus Kohlenhydraten, wie Getreidesorten, aber auch Gemüse, Salat, Samen, Nüssen, Lernen, sowie Obst. Fett, sowie tierische Eiweiße, wie Fleisch, Fisch & Co. wurden hingegen selten mit Kohlenhydraten kombiniert.

Der Stoffwechsel des Nomaden hat sich über mehrere tausend Jahre  an das veränderte Nahrungsangebot mit wesentlich mehr stärkehaltigen Kohlenhydraten angepasst. So entwickelte sich im Laufe der Zeit aus dem Nomaden der Ackerbauer-Typ.

Im Vergleich zum Nomaden kommt der Stoffwechsel des Ackerbauers wesentlich besser mit einem großen Kohlenhydratangebot zurecht. Der Körper, bzw. die Bauchspeicheldrüse schüttet beim Verzehr von Kohlenhydrat-Mahlzeiten nicht mehr so viel Insulin aus. Dies führt zu einer niedrigeren Fettspeicherung, da die aufgenommenen Kohlenhydrate zum Teil direkt zur Energieversorgung und zum Teil zu Wärme verbrannt werden.

Ackerbauer-Typen müssen bei kohlenhydratreichen Mahlzeiten also nicht, wie der Nomade, mit einer hohen Insulin-Antwort rechnen, die eine hohe Fettspeicherung zur Folge hat.

Angepasste Insulin-Trennkost für übergewichtige Nomaden und Ackerbauern

Normalgewichtige und gesunde Nomaden und Ackerbauern können die normale Standard-Insulin-Trennkost anwenden, da es bei ihnen nicht in erster Linie darum geht, Übergewicht und damit verbundenen Krankheiten entgegenzuwirken. Bei ihnen eignet sich die Insulin-Trennkost ideal, um das Gewicht zu halten, die Bauchspeicheldrüse zu entlasten und Übergewicht, bzw. Diabetes vorzubeugen.

Nomaden und Ackerbauern mit Übergewicht sollten auf ihren Stoffwechseltyp angepasst Varianten der Insulin-Trennkost verwenden, um schneller abzunehmen. Zwei Mahlzeiten, nämlich das Kohlenhydrat-Frühstück, sowie die Eiweiß-Mahlzeit am Abend bleiben dabei unverändert (Standard-Insulin-Trennkost). Für die Mahlzeiten morgens und abends spielt es also keine Rolle, ob man Nomade oder Ackerbauer ist. Denn morgens benötigt der Körper beider Stoffwechsel-Typen viel Energie für einen guten Start in den Tag.

Lediglich mittags sollten übergewichtige Nomaden und Ackerbauern auf die kohlenhydratreduzierte, bzw. kohlenhydratbetonte Insulin-Trennkost ausweichen. Da der Stoffwechsel der Nomaden Kohlenhydrate weniger gut verarbeiten kann, sollten Nomaden mit Übergewicht den Kohlenhydratanteil beim Mittagessen reduzieren und statt einer Mischkost eine eiweißbetonte Kost zu sich nehmen.

Bei Ackerbauern ist es genau anders herum, da ihr Typ Kohlenhydrate viel besser verstoffwechseln kann. Daher sollten übergewichtige Ackerbauern auf die  kohlenhydratbetonte Insulin-Trennkost zurückgreifen. Statt der tierischen Eiweiß-Beilage wird im Gegenzug die Kohlenhydrat-Menge erhöht.

Die optimierte Insulin-Trennkost

Neben der kohlenhydratreduzierte, bzw. kohlenhydratbetonte Insulin-Trennkost die bei Übergewicht schnellere Abnehmerfolge verspricht, gibt es noch die optimierte Insulin-Trennkost. Sie kann immer dann zum Einsatz kommen, wenn ein Gewichtsverlust ausbleibt oder viel zu langsam vonstatten geht.

Übergewichtige Nomaden schalten den „Turbo“ ein, indem sie beim Mittagessen nicht nur die Kohlenhydrate reduzieren, sondern komplett weglassen. Neben dem kohlenhydratreichen Frühstück, welches weiterhin beibehalten wird, steht dann sowohl mittags, als auch abends eine reine Eiweiß-Mahlzeit auf dem Speiseplan.

Übergewichtige Ackerbauern hingegen verzichten beim Mittagessen vollständig auf tierische Eiweiße, wie Fleisch, Fisch, Käse, Joghurt, Quark, Milch und Eier. Das Kohlenhydrat-Frühstück am Morgen, sowie die Eiweiß-Kost am Abend bleiben weiterhin unverändert. Denn morgens brauchen sowohl übergewichtige Nomaden, als auch Ackerbauern reichlich Startenergie in Form von Kohlenhydraten. Abends wird mit einer eiweißreichen Mahlzeit bei beiden Stoffwechseltypen die Grundlage für eine effektive nächtliche Fettverbrennung gelegt. Nur beim Mittagessen kann die Nahrungszusammenstellung auf den jeweiligen Stoffwechseltyp optimiert werden und dadurch einen schnelleren Gewichtsverlust begünstigen.

Test: Nomade oder Ackerbauern?

Zur Beschleunigung des Gewichtsverlustes lohnt es sich daher, eine auf den Stoffwechseltyp angepasste Insulin-Trennkost anzuwenden. Um den eigenen Stoffwechseltyp zu analysieren und herauszufinden, ob man Nomade oder Ackerbauer ist, wird bei Schlank im Schlaf ein Test durchgeführt, welcher aus drei Teilen besteht.

Im ersten Teil muss man sich selbst bewerten, wie man auf Kohlenhydrate reagiert. Im zweiten Teil des Tests geht es darum, selbst Fragen zum Gesundheitszustand zu beantworten. Der dritte Teil wird dann mithilfe des Hausarztes ausgefüllt, da hierzu Angaben zu bestimmten Gesundheitswerten erforderlich sind.

Letzte Aktualisierung am 17.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API